Demokratie-Aktivist freigelassen

Diese Urgent Action ist beendet.

Am 11. Dezember 2020 kam Saïkou Yaya Diallo, der für die rechtlichen Belange der Nationalen Front zur Verteidigung der guineischen Verfassung (FNDC) zuständig ist, nach sieben Monaten Haft aus dem Gefängnis in Conakry frei. Im November 2020 war er mittels konstruierter Anklagen zu einer einjährigen Haftstrafe – davon fünf Monate auf Bewährung – verurteilt worden.

Saikou Yaya Diallo sitzt auf einem blauen Plastikstuhl. Er trägt ein weisses Sport-T-Shirt und seine Ehefrau, die neben ihm sitzt, trägt ein dunkelblaues Kleid mit pinkigen Blumen. Beide lächeln in die Kamera.

Der guineische Demokratieaktivist Saïkou Yaya Diallo mit seiner Ehefrau nach der Freilassung

Sachlage

Am 11. Dezember 2020 wurde Saïkou Yaya Diallo, Demokratie-Aktivist und Mitglied der FNDC (Front National pour la Défense de la Constitution), nach sieben Monaten willkürlicher Haft aus dem Gefängnis in Conakry freigelassen.

Saïkou Yaya Diallo war am 7. Mai 2020 festgenommen und wegen "tätlichen Angriffs, Gewaltausübung, Drohungen und öffentlichen Beleidigungen" angeklagt worden. Daraufhin brachte man ihn in das Gefängnis in Conakry. Am 16. November 2020 wurde er für schuldig befunden und zu einem Jahr Haft, davon fünf Monate auf Bewährung, verurteilt.

Am 25. März 2020 hatten er und andere FNDC-Mitglieder bei einer Pressekonferenz der FNDC eine vermeintliche Geheimdienstangehörige, die behauptete, eine Journalistin zu sein, in einem Büro festgehalten, um dort abzuwarten, bis sich eine Menschenmenge von Oppositionsaktivist_innen vor dem Gebäude auflösen würde. Damit sollte die vermeintliche Geheimdienstlerin offenbar vor einer möglichen Gewalttat durch die Menschenmenge geschützt werden. Laut Angaben mehrerer Zeug_innen war Saïkou Yaya Diallo zu keiner Zeit an Gewalttaten beteiligt. Vor seiner Verurteilung war er trotz zwei gerichtlicher Freilassungsanordnungen willkürlich inhaftiert.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis bedankte sich Saïkou Yaya Diallo in einem Schreiben bei allen, die sich für seine Freilassung eingesetzt haben: "Liebe Amnesty-Mitglieder, mit diesen Worten möchte ich euch meinen tiefsten Dank ausdrücken für all die Anstrengungen, die ihr für mich und andere politische Häftlinge unternommen habt. (…) Bitte setzt euch auch weiterhin für die Freilassung meiner inhaftierten Kolleg_innen ein, darunter auch Oumar Sylla. Amnesty International ist und bleibt für mich die Menschenrechtsorganisation, die sich am intensivsten mit der Wiederherstellung der Rechte und Freiheiten von Einzelpersonen befasst."

Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben. Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind zurzeit nicht erforderlich.