Chile: Ermittlungen zu Foltervorwürfen gehen weiter

Sachlage

Am 21. Oktober 2019 wurde Moisés Órdenes bei einer friedlichen Demonstration auf einer Straße in Santiago von Angehörigen der chilenischen Polizei angegriffen. Am 5. Dezember 2022, mehr als drei Jahre später, beschloss die für den Osten Santiagos zuständige Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen gegen sieben der dreizehn wegen des Angriffes angeklagten Beamt*innen einzustellen. Familie und Rechtsbeistand von Moisés Órdenes machten hingegen monatelang geltend, dass einige Untersuchungen noch nicht durchgeführt worden waren und dass die Ermittlungen noch lange nicht abgeschlossen seien.

Amnesty International hat die für den Osten Santiagos zuständige Staatsanwaltschaft aufgefordert, die Ermittlungen gegen die sieben Polizist*innen wieder aufzunehmen und Gerechtigkeit für Moisés Órdenes herbeizuführen. Die Gerichtsentscheidung vom 24. Februar ist ein Schritt in diese Richtung.

Amnesty International wird weiterhin Entwicklungen bezüglich der Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit den sozialen Unruhen im Land dokumentieren, wie bereits in dem Bericht aus dem Jahr 2020 "Eyes on Chile: Police violence and command responsibility during the period of social unrest". Amnesty wendet sich weiterhin gegen die Straffreiheit in Fällen von Polizeigewalt, sowohl von Einzeltäter*innen als auch von Führungskräften.

Vielen Dank allen, die sich für Moisés Órdenes eingesetzt haben. Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind derzeit nicht erforderlich.