Foltervorwürfe

Zwei Hände umfassen die Gitterstäbe einer Gefängniszelle.

Arbind Kumar Tamoli und Raju Nau wurden am 17. September im Distrikt Banke in Nepal festgenommen, nachdem Angehörige der Polizei sie beschuldigt hatten, im Besitz von Waffen und Munition zu sein. Seit ihrer Festnahme sind sie wiederholt von Polizeibeamt_innen gefoltert worden. Zurzeit befinden sie sich in Haft und sind in Gefahr, erneut gefoltert oder misshandelt zu werden.

Appell an

STELLVERTRETENDER MINISTERPRÄSIDENT UND INNENMINISTER
Bam Dev Gautam
Home Ministry
Singh Darbar, Kathmandu, NEPAL
(Anrede: Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 977) 1 421 1232
E-Mail: gunaso@moha.gov.np

GENERALSTAATSANWALT
Babu Ram Kunwar
Office of Attorney General
Ramshah Path, Kathmandu
NEPAL
(Anrede: Dear Attorney General / Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt)
Fax: (00 977) 1 426 2582 oder (00 977) 1 421 8051
E-Mail: info@attorneygeneral.gov.np

Sende eine Kopie an

GENERALINSPEKTEUR DER POLIZEI
Upendra Kant Aryal

Inspector General of Police
Police Head Quarters
Naxal, Kathmandu
NEPAL
(korrekte Anrede: Dear Inspector General / Sehr geehrter Generalinspekteur)
Fax: (00977) 1 441 5593
E-Mail: phqigs@nepalpolice.gov.np

BOTSCHAFT DER DEMOKRATISCHEN BUNDESREPUBLIK NEPAL
S.E. Herr Prakash Mani Paudel, Botschaftsrat (Geschäftsträger a.i.)
Guerickestraße 27, 2. Etage
10587 Berlin
Fax: 030- 343 599 06
E-Mail: neberlin@t-online.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Nepalesisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 10. November 2015 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Bitte ergreifen Sie sofort Maßnahmen, um Arbind Kumar Tamoli und Raju Nau vor weiterer Folter und Misshandlung durch die Polizei in Banke zu schützen, nachdem sie ihren Angaben zufolge in der Untersuchungshaft gefoltert worden sind.

  • Stellen Sie bitte sicher, dass die Vorwürfe über Folter und Misshandlung von Arbind Kumar Tamoli und Raju Nau durch die Polizei in Banke umgehend unparteiisch, umfassend und effektiv untersucht werden. Sorgen Sie bitte zudem dafür, dass die Verantwortlichen gemäß internationalen Standards für faire Verfahren vor Gericht gestellt werden und die Opfer eine Entschädigung erhalten.

  • Bitte sorgen Sie dafür, dass weitere Folter oder Misshandlung durch die Polizei in Nepal mit rechtlichen Schritten und Disziplinarmaßnahmen sowie durch die Kontrolle und Ausbildung der Polizei, verhindert wird.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Calling on the Nepalese authorities to take immediate action to protect Arbind Kumar Tamoli, Raju Nau from further torture or other ill-treatment from Banke police, who they allege tortured them in custody.

  • Urging them to carry out a prompt, independent, impartial and effective investigation into the alleged torture and other ill-treatment of Arbind Kumar Tamoli and Raju Nau by the Banke police and bring those responsible, including persons with command responsibility, to justice in proceedings which meet international standards of fairness, and provide reparations to the victims.

  • Calling on them to take measures, including through legal and disciplinary steps as well as monitoring and training, to ensure that no further torture or other ill-treatment is committed by Nepal’s police.

Sachlage

Arbind Kumar Tamoli und sein Freund Raju Nau aus Piprihawa, Distrikt Banke, wurden am Morgen des 17. September in Santaliya im selben Distrikt von Polizeibeamt_innen festgenommen. Laut Menschenrechtsaktivist_innen und Rechtsbeiständen, die mit Arbind Kumar Tamoli und Raju Nau gesprochen haben, wurden beide mit verbundenen Augen zur örtlichen Polizeistelle geführt, wo ihnen der Besitz von Waffen und Munition vorgeworfen wurde. Beide stritten die Anschuldigungen ab und gaben an, dass ihnen sowohl die Pistole als auch die Munition von den Polizeibeamt_innen untergeschoben worden seien.

Arbind Kumar Tamoli und Raju Nau haben Menschrechtsaktivist_innen berichtet, dass Angehörige der Polizei sie gefoltert hätten, um sie zu einem "Geständnis" zu zwingen. Arbind Kumar Tamoli gab an, dass ihn Polizist_innen, die er nicht identifizieren könne, in Dreier- oder Vierergruppen mit einem einen Meter langen Bambusstock auf die Fußsohlen geschlagen hätten. Außerdem sei ihm wiederholt ins Gesicht sowie auf Rücken und Brust geschlagen, in seine ausgestreckten Knie getreten und an seinen Haaren gezogen worden. Arbind Kumar Tamoli unterzeichnete letztendlich ein "Geständnis", gibt jedoch an, es nie gelesen zu haben, da die Polizei es in seiner Abwesenheit verfasst hätte.

Arbind Kumar Tamoli und Raju Nau befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Sie sind in Gefahr, erneut gefoltert oder anderweitig misshandelt zu werden.