Über 300 Menschen vertrieben

Zeichnung eines Zelts

Ein Übergriff von Paramilitärs und der anschließende bewaffnete Zusammenstoß zwischen ihnen und Guerilla-Gruppen führte zu einer Massenvertreibung von Familien und der möglichen Absperrung angrenzender Gemeinden in Peña Azul im Departamento Chocó im Nordwesten von Kolumbien. Der Anstieg an paramilitärischen Aktivitäten in der Gegend bringt die Bewohner_innen der ländlichen Gebiete im Departamento Chocó in Gefahr.

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Dein Appell

Mit der Bitte um Weiterleitung an den Praesidenten

Sehr geehrter Herr Praesident,

mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass ein Uebergriff von Paramilitaers und der anschliessende bewaffneter Zusammenstoss zwischen ihnen und Guerilla-Gruppen zu einer Massenvertreibung von Familien und der moeglichen Absperrung angrenzender Gemeinden in Pena Azul im Departamento Choco in Kolumbien fuehrte. Der Anstieg an paramilitaerischen Aktivitaeten bringt die Gemeinden im Departamento Choco in Gefahr. Aufgrund des Anstiegs an paramilitaerischen Ueberfällen und der anhaltenden Praesenz von anderen illegalen bewaffneten Gruppen, fuerchte ich um die Sicherheit der Gemeinden im Departamento Choco. Ich bitte Sie, umgehend und im Einklang mit den Wuenschen der Betroffenen Schutzmassnahmen zu ergreifen und fuer eine sichere Rueckkehr oder einen neuen Wohnort fuer die bedrohten Gemeinden zu sorgen. Ergreifen Sie bitte im Einklang mit den Verpflichtungen der Regierung und den Empfehlungen der UN sowie anderer zwischenstaatlicher Organisationen Massnahmen zur Aufloesung paramilitaerischer Gruppierungen.

Mit freundlichen Gruessen

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Appell an

PRÄSIDENT Señor Juan Manuel Santos Presidente de la República Palacio de Nariño, Carrera 8 No. 7-26 Bogotá KOLUMBIEN (Anrede: Excmo. Sr. Presidente Santos / Dear President Santos / Sehr geehrter Herr Präsident) Fax: (00 57) 1 596 0631 E-Mail: contacto@presidencia.gov.co

LEITER DER STELLE FÜR OPFERHILFE UND ENTSCHÄDIGUNGSLEISTUNGEN Señor Alan Edmundo Jara Urzola Director de la Unidad de Víctimas Calle 16 # 6-66. Edificio Avianca Piso 19 Bogotá KOLUMBIEN (Anrede: Dear Sir / Sehr geehrter Herr Jara Urzola) Fax: (00 57) 4 261 111 E-Mail: alan.jara@unidadvictimas.gov.co

Sende eine Kopie an

BÜRO DES BÜRGERBEAUFTRAGTEN Carrera 9 No. 16-21 Bogotá D.C. KOLUMBIEN Fax: (00 57) 1 314 7300 E-Mail: asuntosdefensor@defensoria.gov.co

 

BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN I. E. Frau Maria Lorena Gutierrez Botero Taubenstr. 23 10117 Berlin Fax: 030-2639 6125

E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 17. April 2017 keine Appelle mehr zu verschicken.

Sachlage

Am 4. März drangen um die 200 Bewaffnete, welche die regionale Ombudsperson als Mitglieder der paramilitärischen Gruppe Autodefensas Gaitanistas de Colombia (AGC) identifizierte, in die Stadt Peña Azul in der Gemeinde Alto Baudó im Departamento Chocó im Nordwesten von Kolumbien ein. Zeug_innen gaben gegenüber Amnesty International an, dass einige Mitglieder der Paramilitärs nach Mitgliedern der Guerilla-Gruppe Ejército de Liberación Nacional (ELN) suchten. Daraufhin waren 399 Menschen aus 128 Familien aus Angst um ihr Leben gezwungen zu fliehen. Ein Gemeindemitglied berichtete den lokalen Medien, dass er während der Durchsuchung durch die Paramilitärs in den Bergen viele Schüsse und gebrüllte Beleidigungen hörte, wie "diese Guerilla-Ratten, Scheiß-Kommunisten, wir werden sie fertig machen".

Der Aufenthaltsort von acht Familien aus Peña Azul ist unbekannt. Laut Angaben vom Regionalvertreter des Ombudsbüros, Luis Murillo, erreichten die anderen Vertriebenen die Ortschaft Pie de Pato in der Gemeinde Alto Baudó. Die Gemeinde stellt ihnen zurzeit humanitäre Hilfe bereit.

Luis Murillo erklärte, dass "sie nur eingeschränkte Möglichkeiten haben, diese schutzlose afro-kolumbianische Bevölkerungsgruppe zu unterstützen, da von Seiten der Regierung keine klare Positionierung zum Schutz der Gemeinde kommt". Er bekräftigte, dass sein Büro immer wieder Besorgnis hinsichtlich der großen Gefahr geäußert habe, der diese Bevölkerungsgruppe seit 2009 ausgesetzt ist. Er berichtete Amnesty International, dass sich die Situation in den letzten zwei Monaten noch zugespitzt habe. Nach Angaben der landesweiten NGO CIEDERPAZ, die in diesem Gebiet tätig ist, sind die umliegenden Gemeinden durch den Konflikt wahrscheinlich in den Dörfern Boca de Apartadó, Boca de León, Punta Peña, Bacal, Amparrado und Cocalito festgesetzt.

[BITTE SCHREIBEN SIE]

E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich fürchte um die Sicherheit von Bewohner_innen der ländlichen Gebiete im Departamento Chocó, aufgrund des Anstiegs an paramilitärischen Überfällen und der anhaltenden Präsenz von anderen illegalen bewaffneten Gruppen.

  • Bitte ergreifen Sie umgehend und im Einklang mit den Wünschen der Betroffenen Schutzmaßnahmen und sorgen Sie für eine sichere Rückkehr oder einen dauerhaften neuen Wohnort für die bedrohten Gemeinden.

  • Ergreifen Sie bitte unverzüglich und im Einklang mit den Verpflichtungen der Regierung und den Empfehlungen der UN sowie anderer zwischenstaatlicher Organisationen Maßnahmen zur Auflösung paramilitärischer Gruppierungen.

[APPELLE AN]

PRÄSIDENT Señor Juan Manuel Santos Presidente de la República Palacio de Nariño, Carrera 8 No. 7-26 Bogotá KOLUMBIEN (Anrede: Excmo. Sr. Presidente Santos / Dear President Santos / Sehr geehrter Herr Präsident) Fax: (00 57) 1 596 0631 E-Mail: contacto@presidencia.gov.co

LEITER DER STELLE FÜR OPFERHILFE UND ENTSCHÄDIGUNGSLEISTUNGEN Señor Alan Edmundo Jara Urzola Director de la Unidad de Víctimas Calle 16 # 6-66. Edificio Avianca Piso 19 Bogotá KOLUMBIEN (Anrede: Dear Sir / Sehr geehrter Herr Jara Urzola) Fax: (00 57) 4 261 111 E-Mail: alan.jara@unidadvictimas.gov.co

KOPIEN AN BÜRO DES BÜRGERBEAUFTRAGTEN Carrera 9 No. 16-21 Bogotá D.C. KOLUMBIEN Fax: (00 57) 1 314 7300 E-Mail: asuntosdefensor@defensoria.gov.co

BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN I. E. Frau Maria Lorena Gutierrez Botero Taubenstr. 23 10117 Berlin Fax: 030-2639 6125

E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 17. April 2017 keine Appelle mehr zu verschicken.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Seit 2014 führt die paramilitärische Gruppe Autodefensas Gaitanistas de Colombia (AGC) - Überbleibsel der paramilitärischen Gruppen, die vor zehn Jahren demobilisiert wurden - Operationen durch, um die Kontrolle über Alto Baudó, ein von indigenen und afro-kolumbianischen Gemeinden besiedeltes Gebiet nahe des Pazifischen Ozeans, und andere Gemeinden zu erlangen.

Seitdem kommt es zu massiven Vertreibungen von schutzlosen Bevölkerungsgruppen, vor allem von indigenen Gruppen und afro-kolumbianischen Gemeinden. "Hier wird systematisch gegen die Menschenrechte verstoßen", sagte Luis Murillo, der Regionalvertreter des Ombudsbüros. Er gibt an, dass sein Büro seit Jahren die Behörden über das Problem informiert, ohne dass diese zu "angemessenen Lösungen" beitragen.

Seit dem 21. Februar haben in der Gemeinde Bajo San Juan im Departamento Chocó ungefähr 106 Indigene (32 Familien) aufgrund von Konflikten zwischen den Streitkräften und illegalen bewaffneten Gruppen das Chagpien-Tordó-Reservat verlassen und sind in die Stadt Buenaventura im Departamento Valle de Cauca gezogen. Laut einem Bericht des UN-Amts für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, sind Familien, die dort geblieben sind, in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Zudem laufen vier junge Frauen unter 18 Jahren Gefahr, von den Paramilitärs oder der Nationalen Befreiungsarmee rekrutiert zu werden. Das Verfassungsgericht hat entschieden, dass die Regierung Informationen und effektive Schutzmaßnahmen für sowohl die vertriebenen Gemeinden als auch für die in den Dörfern festsitzenden Menschen zur Verfügung stellen muss.

Seit Beginn des Friedensprozesses mit der bewaffneten Gruppe FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) und insbesondere seit September 2015 gibt es zunehmend Berichte über paramilitärische Aktivitäten in der Region Alto Baudó. Verstärkte paramilitärische Aktivitäten werden auch aus anderen Teilen des Landes gemeldet, da verschiedene bewaffnete Gruppen versuchen, sich die Kontrolle über einige der bislang von der FARC kontrollierten Gebiete zu sichern, unter anderem die Guerilla-Gruppe Ejército de Liberación Nacional, die derzeit ein Friedensabkommen mit der Regierung aushandelt.