Sorge um Sicherheit

Das Foto zeigt die Umrisse von Guatemala auf einer Karte

Unbekannte haben einen Sprecher der Straßenhändlerbewegung der Stadt Coatepeque im Departement Quetzaltenango im Westen von Guatemala getötet. Sein Tod könnte mit einem Konflikt zwischen der Bewegung und der Lokalregierung über die Verlegung des städtischen Marktes in Zusammenhang stehen. Ein unabhängiger Anwalt, der die Straßenhändlerbewegung bei ihren Verhandlungen mit der Lokalregierung unterstützt, wurde ebenfalls getötet. Etwa 20 weitere SprecherInnen des "Movimiento de Comerciantes" befinden sich daher in Gefahr.

Appell an

GENERALSTAATSANWALT Lic. José Amílcar Velásquez Zárate Fiscal General de la República y Jefe del Ministerio Público 8ª Avenida 10-67, Zona 1, Antiguo Edificio del Banco de los Trabajadores, Ciudad de Guatemala, GUATEMALA (korrekte Anrede: Estimado Sr. Fiscal General/ Dear Attorney General) Fax: (00 502) 2411 9124

INNENMINISTER Sr. Salvador Gándara Ministro de Gobernación 6a Avenida 13-71, Zona 1 Ciudad de Guatemala GUATEMALA (korrekte Anrede: Estimado Sr. Ministro/Dear Minister) Fax: (00 502) 2413 8658

Sende eine Kopie an

STRAßENHÄNDLERBEWEGUNG Movimento de Comerciantes Unidos de las Calles de Coatepeque c/o Comité de Unidad Campesina 31 Avenida A 14-46, Zona 7, Ciudad de Plata 2 Ciudad de Guatemala, GUATEMALA

 

BOTSCHAFT DER REPUBLIK GUATEMALA S.E. Gabriel Edgardo Aguilera Peralta Joachim-Karnatz-Allee 45-47, 2. OG., 10557 Berlin Fax: 030-2064 3659 E-Mail: embaguate.alemania@t-online.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 27. Februar 2009 keine Appelle mehr zu verschicken.

PLEASE SEND APPEALS TO ARRIVE AS QUICKLY AS POSSIBLE, IN SPANISH, ENGLISH OR YOUR OWN LANGUAGE:

  • expressing concern for the safety of the leaders of the Coatepeque informal vendors, two of whom were murdered on 23 December and 12 January;

  • urging the authorities to ensure that immediate, effective and appropriate measures are taken to guarantee the safety of the leaders of the informal vendors’ organizations, in strict accordance with their wishes;

  • calling on the authorities to order a swift, full and impartial investigation into the killings of street vendors’ leader Amado Monzón and lawyer Armando Sánchez;

  • reminding the authorities of the right of human rights defenders to carry out their activities without any restrictions or fear of reprisals, as set out in the UN Declaration on the Rights and Responsibilities of Individuals, Groups and Institutions to Promote and Protect Universally Recognised Human Rights and Fundamental Freedoms.

Sachlage

Am 12. Januar 2009 töteten unbekannte Männer gegen 6 Uhr morgens Amado Monzón, einen der Sprecher des "Movimiento de Comerciantes", als er seinen Lebensmittelladen öffnen wollte. Die Männer schossen Amado Monzón dreimal in den Kopf.

Am 23. Dezember 2008 gaben unbekannte Männer vier Schüsse auf den Anwalt Armando Sánchez ab, als dieser seinen Wagen parkte, und töteten ihn. Der Mord geschah kurz nach einem Treffen zwischen VertreterInnen der HändlerInnen und der lokalen Regierung, dem er als Vertreter der Händlerbewegung beigewohnt hatte. Die Verhandlungen bei diesem Treffen verliefen ohne Ergebnis.

Am 21. Dezember 2008 soll der Bürgermeister von Coatepeque in einer von zwei lokalen Radiosendern übertragenen Rede gesagt haben: "Die Händler werden am 23. und 24. eine schöne Überraschung erleben".

Die StraßenverkäuferInnen gehen davon aus, dass die Verlegung des städtischen Marktes ihre Arbeitsplätze bedroht. Sie vertreten zudem die Auffassung, dass der neue Standort verseucht ist und ihre Gesundheit gefährden würde.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Der Konflikt über die Lage des städtischen Marktes begann bereits 1993 und betrifft mehr als 5000 StraßenhändlerInnen. Es wurden bereits mehrere Räumungsanordnungen ausgestellt, die StraßenhändlerInnen erwirkten jedoch einstweilige Verfügungen dagegen. Einige der StraßenhändlerInnen sind bei manchen Protesten gewaltsam vorgegangen. Im Oktober 2008 verhängte die Regierung von Guatemala den Ausnahmezustand über die Stadt Coatepeque. Er besteht immer noch.

Nach Angaben von lokalen Menschenrechtsorganisationen hat sich die Zahl der Angriffe gegen MenschenrechtsverteidigerInnen in Guatemala im Jahr 2008 auf 221 erhöht, im Jahr 2007 waren es noch 195.

[EMPFOHLENE AKTIONEN

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE, IN DENEN SIE]

  • Ihre Sorge um die Sicherheit der SprecherInnen der StraßenhändlerInnen von Coatepeque zum Ausdruck bringen, von denen bereits zwei am 23. Dezember 2008 und am 12. Januar 2009 getötet wurden;

  • bei den Behörden darauf dringen, umgehend wirksame Maßnahmen einzuleiten, um in Absprache mit den SprecherInnen der Straßenhändlerbewegung ihre Sicherheit zu gewährleisten;

  • die Behörden auffordern, sofort eine gründliche und unparteiische Untersuchung der Morde an dem Straßenhändler Amado Monzón und dem Rechtsanwalt Armando Sánchez einzuleiten;

  • die Behörden daran erinnern, dass MenschenrechtlerInnen das Recht haben, ihren Aktivitäten ohne Einschränkungen oder Angst vor Repressalien nachzugehen, wie es in der UN-Erklärung zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern festgeschrieben ist.