Umweltschützer getötet

Karte von Mexiko

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Am 20. Februar wurde der Umweltschützer Samir Flores Soberanes vor seinem Haus in Amilcingo im Bundesstaat Morelos erschossen. Wegen seines Engagements hatte er bereits zuvor mehrere Morddrohungen erhalten: Als Mitglied der Umweltschutzorganisation Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra y del Agua de Morelos setzte er sich gegen den Bau eines Wärmekraftwerks und der dazu gehörigen Gaspipeline ein.

Appell an

Cuauhtémoc Blanco

Gobernador de Morelos

Calle de la Luz, 88

Colonia Chapultepec

CP 62450, Mexico D.F., MEXIKO

Sende eine Kopie an

Generalstaatsanwalt von Morelos

Uriel Carmona Gándara


Fiscal General del Estado de Morelos

Av. Emiliano Zapata No. 803, Col. Buena Vista

C.P. 62130, Cuernavaca, MEXIKO

E-Mail: urielcarmona@moreloslegal.com



Botschaft der Vereinigten Mexikanischen Staaten

S. E. Herrn Rogelio Granguillhome Morfin

Klingelhöferstraße 3, 10785 Berlin

Fax: 030–26 93 23 700

E-Mail: mexale@sre.gob.mx

Amnesty fordert:

  • Leiten Sie bitte umgehend eine gründliche und unparteiische Untersuchung der Tötung von Samir Flores Soberanes ein. Bei dieser muss berücksichtigt werden, dass der Angriff im Zusammenhang mit dessen Engagement als Umwelt- und Landrechtsaktivist stehen könnte.

Sachlage

Als Samir Flores Soberanes in den Morgenstunden des 20. Februar vor seine Haustür trat, wurde er durch vier Schüsse einer unbekannten Gruppe getötet. Zwei der abgegebenen Kugeln trafen ihn in den Kopf. Zuvor hatte der Menschenrechtsverteidiger schriftliche Morddrohungen erhalten, im Oktober 2018 wurde er von Mitgliedern einer unbekannten Gruppe zusammengeschlagen. Am Tag vor seiner Tötung hatte Samir Flores Soberanes auf einer Informationsveranstaltung Bedenken gegen das geplante Großprojekt Proyecto Integral Morelos (PIM) geäußert und vor dessen drohenden menschenrechtlichen und sozialen Folgen gewarnt. Dieses Großprojekt umfasst den Bau eines Wärmekraftwerks und der dazu gehörigen Gaspipeline–.

Samir Flores Soberanes war Mitglied der Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra y del Agua de Morelos (FPDTA), einer Basisorganisation, die sich für den Umweltschutz in den südöstlichen Bundesstaaten Morelos, Puebla und Tlaxcala einsetzt. Er war eine treibende Kraft im Widerstand der Gemeinden rund um den Vulkan Popocatépetl, die sich gegen das PIM wehren.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Amnesty International veröffentlichte im Januar 2019 den englischsprachigen Bericht Caught Between Bullets and Neglect: Lack of Protection for Defenders of the Territory in the Sierra Tarahumara. Darin bestätigt die Organisation, dass die mexikanische Regierung ihrer Verpflichtung nicht nachkommt, bedrohte Menschenrechtsverteidiger_innen zu schützen. Amnesty International forderte die Verantwortlichen auf, ein umfassendes Konzept zum Schutz von Menschenrechtler_innen zu entwickeln. Mit dem Ziel, einen wirksamen Schutz gewährleisten zu können, müssen darin alle relevanten Gesetze, Pläne, Programme und Richtlinien berücksichtigt werden.