Äthiopien: Journalist willkürlich inhaftiert

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Das Bild zeigt das Porträtfoto eines Mannes

Der äthiopische Journalist Belay Manaye (undatiertes Foto)

Am 13. November 2023 wurde Belay Manaye, Mitbegründer und Moderator des YouTube-Nachrichtenkanals Ethio News, in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba von uniformierten Polizist*innen und in Zivil gekleideten Sicherheitskräften festgenommen. Bis heute wurde er weder vernommen noch über den Grund für seine Festnahme und Inhaftierung informiert. Es wird allerdings vermutet, dass der Journalist aufgrund seiner Berichterstattung über den Konflikt in der Amhara-Region in festgenommen wurde. Die Regierung hat im Rahmen des Ausnahmezustands, der als Reaktion auf den Konflikt in der Amhara-Region verhängt wurde, noch weitere Personen willkürlich inhaftiert. Belay Manaye und zwei weitere Journalisten, die wegen ihrer Arbeit unter dem Ausnahmezustand inhaftiert wurden, müssen unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden.

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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

ich bin sehr besorgt über Berichte, dass in Äthiopien seit der Verhängung des Ausnahmezustands sehr viele Journalist*innen willkürlich inhaftiert worden sind. Zu ihnen gehört auch Belay Manaye, Mitbegründer und Moderator des YouTube-Nachrichtenkanals Ethio News. Er wurde am 13. November 2023 in Addis Abeba von uniformierten Angehörigen der Polizei und in Zivil gekleideten Sicherheitskräften festgenommen. Seither ist er willkürlich inhaftiert, ohne über die Gründe für seine Inhaftierung informiert worden zu sein. Auch hatte er bisher weder Zugang zu einem Rechtsbeistand noch wurde ein Gerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet. Obwohl es keine offizielle Erklärung gab und auch keine Anklage erhoben wurde, befürchte ich, dass Belay Manaye im Zusammenhang mit seiner Arbeit als Journalist und der Berichterstattung über den Konflikt in der Amhara-Region ins Visier der Behörden geraten ist.

Die Familie von Belay Manaye gab außerdem an, ihn vor drei Monaten das letzte Mal im Militärlager Awash Arba, 240 km entfernt von seinem Wohnort, besucht zu haben. Dorthin war er am 6. Dezember 2023 verlegt worden. Seine Angehörigen können ihn derzeit nur telefonisch erreichen, manchmal nur in Abständen von mehreren Wochen und stets mit den Gefängnisbehörden in der Leitung. Seine Familie sorgt sich sehr um seine Gesundheit, weil er verletzt wurde, als die Gefängniszellen des Militärlagers, in dem er inhaftiert ist, bei einem Sturm zerstört wurden. Seine Verletzungen wurden bis heute nicht medizinisch versorgt.

Bitte lassen Sie Belay Manaye und alle anderen willkürlich inhaftierten Journalist*innen umgehend und bedingungslos frei, sofern sie nicht einer international als Straftat anerkannten Handlung angeklagt werden.

Sorgen Sie außerdem dafür, dass Belay Manaye bis zu seiner Freilassung unter Bedingungen festgehalten wird, die internationalen Standards entsprechen, dass er vor Folter und anderen Misshandlungen geschützt wird und umgehend und regelmäßig Zugang zu seiner Familie, Rechtsbeiständen und der notwendigen medizinischen Versorgung erhält.

Mit freundlichen Grüßen

Dear Prime Minister,

I am concerned by the ongoing arbitrary detention of journalists in Ethiopia since the state of emergency declaration. Amongst them is Belay Manaye, co- founder and presenter of Ethio News, a YouTube based news channel, who was arrested on 13 November 2023 in Addis Ababa, Ethiopia’s capital, by a group of uniformed police officers and other security personnel dressed in civilian clothing. He has since been arbitrarily detained and has not received any information regarding the grounds for his detention. Nor has he been granted access to a lawyer or afforded the opportunity to appear in court for formal proceedings. While no official explanation has been given or charges pressed, it is believed that Belay Manaye has been targeted by the authorities in connection to his work as a journalist who has covered the conflict in the Amhara region.

Furthermore, Belay Manaye’s family have also said it has now been three months since they last visited him as the Awash Arba military camp where he was transferred to on 6 December 2023, 240 km away from his home. They are only able to contact him via phone, sometimes weeks apart and with the prison authorities present on the call. His family has also expressed concern for his health, following injuries he sustained when strong winds demolished the detention cells in the military camp where he is held. To date, he has still not received any medical attention for these injuries.

Unfortunately, this is not a standalone case. The Ethiopian authorities have used the state of emergency – in place since August 2023- to silence the press and peaceful dissent. The widespread detention of journalists constitutes a clear infringement upon their entitlement to freedom of expression and press freedom, as safeguarded by both regional and international human rights conventions, of which Ethiopia is a signatory. It is imperative for the Ethiopian authorities to abide by both national and international human rights obligations, respecting the right to freedom of expression, including media freedom.

I call on you to immediately and unconditionally release Belay Manaye and the other arbitrarily detained journalists unless they are formally charged with an internationally recognisable offence. In the meantime, Belay Manaye must be detained in conditions that adhere to international standards, not subjected to torture or ill-treatment, and have immediate and regular access to his family, lawyers and all necessary health care.

Yours sincerely,

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Appell an

Ministerpräsident
Abiy Ahmed Ali
c./o. 
Botschaft der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien
S. E. Herrn Fekadu Beyene Ayana 
Boothstraße 20A
12207 Berlin

Sende eine Kopie an

Botschaft der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien
S. E. Herrn Fekadu Beyene Ayana 
Boothstraße 20A
12207 Berlin

Fax: 030 – 772 06 26
E-Mail: berlin.embassy@mfa.gov.et oder info.berlin@mfa.gov.et

Amnesty fordert:

  • Bitte lassen Sie Belay Manaye und alle anderen willkürlich inhaftierten Journalist*innen umgehend und bedingungslos frei, sofern sie nicht einer international als Straftat anerkannten Handlung angeklagt werden.
  • Sorgen Sie außerdem dafür, dass Belay Manaye bis zu seiner Freilassung unter Bedingungen festgehalten wird, die internationalen Standards entsprechen, dass er vor Folter und anderen Misshandlungen geschützt wird und umgehend und regelmäßig Zugang zu seiner Familie, Rechtsbeiständen und der notwendigen medizinischen Versorgung erhält.

Sachlage

Die fortlaufende willkürliche Inhaftierung von Journalist*innen in Äthiopien seit der Verhängung des Ausnahmezustands gibt Anlass zur Sorge. Zu ihnen gehört auch Belay Manaye, Mitbegründer und Moderator des YouTube-Nachrichtenkanals Ethio News. Er wurde am 13. November 2023 in Addis Abeba von uniformierten Angehörigen der Polizei und in Zivil gekleideten Sicherheitskräften festgenommen. Seither ist er willkürlich inhaftiert, ohne über die Gründe für seine Inhaftierung informiert worden zu sein. Auch hatte er bisher weder Zugang zu einem Rechtsbeistand noch wurde ein Gerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet. Obwohl es keine offizielle Erklärung gab und auch keine Anklage erhoben wurde, wird vermutet, dass Belay Manaye im Zusammenhang mit seiner Arbeit als Journalist und der Berichterstattung über den Konflikt in der Amhara-Region ins Visier der Behörden geraten ist.

Die Familie von Belay Manaye gab außerdem an, ihn vor drei Monaten das letzte Mal im Militärlager Awash Arba, 240 km entfernt von seinem Wohnort, besucht zu haben. Dorthin war er am 6. Dezember 2023 verlegt worden. Seine Angehörigen können ihn derzeit nur telefonisch erreichen, manchmal nur in Abständen von mehreren Wochen und stets mit den Gefängnisbehörden in der Leitung. Seine Familie sorgt sich sehr um seine Gesundheit, weil er verletzt wurde, als die Gefängniszellen des Militärlagers, in dem er inhaftiert ist, bei einem Sturm zerstört wurden. Seine Verletzungen wurden bis heute nicht medizinisch versorgt.

Das Vorgehen gegen Belay Manaye ist kein Einzelfall. Die äthiopischen Behörden nutzen den seit August 2023 geltenden Ausnahmezustand, um die Presse und friedliche Kritiker*innen zum Schweigen zu bringen. Die zahlreichen Inhaftierungen von Journalist*innen stellen einen klaren Verstoß gegen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und die Pressefreiheit dar, die sowohl durch regionale als auch durch internationale Menschenrechtsabkommen geschützt werden, zu deren Vertragsstaaten Äthiopien gehört. Die äthiopischen Behörden müssen sich unbedingt an ihre Verpflichtungen unter nationalen und internationalen Menschenrechtsnormen halten und das Recht auf freie Meinungsäußerung respektieren, das auch die Medienfreiheit umfasst.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Die fortlaufende willkürliche Inhaftierung von Journalist*innen in Äthiopien seit der Verhängung des Ausnahmezustands gibt Anlass zur Sorge. Zu ihnen gehört auch Belay Manaye, Mitbegründer und Moderator des YouTube-Nachrichtenkanals Ethio News. Er wurde am 13. November 2023 in Addis Abeba von uniformierten Angehörigen der Polizei und in Zivil gekleideten Sicherheitskräften festgenommen. Seither ist er willkürlich inhaftiert, ohne über die Gründe für seine Inhaftierung informiert worden zu sein. Auch hatte er bisher weder Zugang zu einem Rechtsbeistand noch wurde ein Gerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet. Obwohl es keine offizielle Erklärung gab und auch keine Anklage erhoben wurde, wird vermutet, dass Belay Manaye im Zusammenhang mit seiner Arbeit als Journalist und der Berichterstattung über den Konflikt in der Amhara-Region ins Visier der Behörden geraten ist.

Die Familie von Belay Manaye gab außerdem an, ihn vor drei Monaten das letzte Mal im Militärlager Awash Arba, 240 km entfernt von seinem Wohnort, besucht zu haben. Dorthin war er am 6. Dezember 2023 verlegt worden. Seine Angehörigen können ihn derzeit nur telefonisch erreichen, manchmal nur in Abständen von mehreren Wochen und stets mit den Gefängnisbehörden in der Leitung. Seine Familie sorgt sich sehr um seine Gesundheit, weil er verletzt wurde, als die Gefängniszellen des Militärlagers, in dem er inhaftiert ist, bei einem Sturm zerstört wurden. Seine Verletzungen wurden bis heute nicht medizinisch versorgt.

Das Vorgehen gegen Belay Manaye ist kein Einzelfall. Die äthiopischen Behörden nutzen den seit August 2023 geltenden Ausnahmezustand, um die Presse und friedliche Kritiker*innen zum Schweigen zu bringen. Die zahlreichen Inhaftierungen von Journalist*innen stellen einen klaren Verstoß gegen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und die Pressefreiheit dar, die sowohl durch regionale als auch durch internationale Menschenrechtsabkommen geschützt werden, zu deren Vertragsstaaten Äthiopien gehört. Die äthiopischen Behörden müssen sich unbedingt an ihre Verpflichtungen unter nationalen und internationalen Menschenrechtsnormen halten und das Recht auf freie Meinungsäußerung respektieren, das auch die Medienfreiheit umfasst.