USA: Transfrau aus Einwanderungshaft frei

Diese Urgent Action ist beendet.

Maura ist eine Transfrau, die seit vielen Jahren in den USA lebt. Vor Jahren suchte sie dort Schutz, weil sie in Mexiko ständig transfeindlicher Gewalt ausgesetzt war. Nach einem Rechtsverstoß nahmen die US-Behörden sie in Einwanderungshaft und drohten ihr mit Abschiebung. Sie verbrachte mehr als zwei Jahre in einer kalifornischen Haftanstalt. Dort war sie Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt und erhielt keine angemessene medizinische Versorgung. Am 2. Juli ließen die US-Einwanderungsbehörden Maura endlich frei.

Hintergrund: Ballons steigen in den Himmel, Vordergrund: Schriftzug "Erfolg!"

Sachlage

Amnesty International hat mit einem Zusammenschluss von Organisationen zusammengearbeitet, die sich für die Rechte von Einwanderer_innen und LGBTI+ einsetzen, um internationalen Druck auf die Behörden auszuüben, Maura freizulassen.  

Wie Maura sitzen viele Transgender-Personen zu Unrecht in US-Einwanderungshaft und erfahren aufgrund ihrer Geschlechtsidentität unmenschliche Behandlung. Die USA haben das größte Einwanderungsgefängnissystem der Welt, in dem durchschnittlich fast 40.000 Einwandernde und Asylsuchende in über 200 Einwanderungsgefängnissen festgehalten werden (Stand: Anfang 2020). Während die Zahl der Inhaftierungen Ende 2020 und Anfang 2021 aufgrund von Abschiebungen und der unter dem Vorwand von Corona-Schutzmaßnahmen in Kraft gesetzten Einwanderungsbeschränkungen an der US-Südgrenze auf einen historischen Tiefstand sank, ist die Zahl der Menschen in Einwanderungshaft unter der Biden-Administration wieder stark angestiegen: von 13.860 Anfang Februar auf 27.008 Anfang Juli 2021 – ein Anstieg von 95 Prozent.

Die überwiegende Mehrheit der Inhaftierten sind Menschen of Colour, und die meisten Inhaftierten werden in privat betriebenen Gefängnissen festgehalten, in denen finanzielle Anreize die Qualität der Betreuung zu diktieren scheinen. Fast alle anderen werden in Bezirksgefängnissen festgehalten, die dazu einen Vertrag mit der Bundesregierung haben. Die Gewinne der größten privaten Gefängnisbetreibenden sind in den letzten vier Jahren in die Milliardenhöhe gestiegen. Ob privat oder öffentlich, eine große Anzahl von Einrichtungen, in denen Einwandernde festgehalten werden, wird mit Menschenrechtsverletzungen und schlechter Behandlung in Verbindung gebracht, darunter unsichere und unhygienische Bedingungen, Übergriffe und Misshandlungen, unzureichende medizinische Versorgung und der übermäßige Einsatz von Einzelhaft. Ohne den uneingeschränkten Zugang zu Impfstoffen oder angemessene Schutzmaßnahmen sind inhaftierte Einwandernde und Asylsuchende in großer Gefahr, da sie den ständigen Corona-Ausbrüchen in den Hafteinrichtungen schutzlos ausgesetzt sind.

Vielen Dank allen die sich für die Freilassung von Maura eingesetzt haben. Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind derzeit nicht erforderlich.