Zwei Männer aus Haft entlassen

Diese Urgent Action ist beendet.

Am 23. Mai wurde Ebrahim Ahmed Radi al-Moqdad aus dem Jaw-Gefängnis in Manama entlassen. Jehad Sadeq Aziz Salman, der im selben Fall verurteilt worden war, kam bereits am 18. März frei. Die beiden Männer waren am 23. Juli 2012 im Alter von 15 bzw. 16 Jahren festgenommen worden. Sie wurden in einem unfairen Gerichtsverfahren schuldig gesprochen und zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Grafik einer zerrissenen Kette

Sachlage

Ebrahim Ahmed Radi al-Moqdad wurde am 23. Mai aus dem Jaw-Gefängnis in Manama entlassen. Tags zuvor hatte der König von Bahrain in einer Verfügung anlässlich des Fests des Fastenbrechens Eid al-Fitr 154 Gefangene begnadigt, die bereits den Großteil ihrer Haftstrafe verbüßt hatten. Jehad Sadeq Aziz Salman kam am 18. März frei, als 1.486 Inhaftierte angesichts der COVID-19-Pandemie freigelassen wurden. 901 Personen wurden aus "humanitären Gründen" durch den König begnadigt, während die Strafen der verbleibenden 585 Gefangenen, zu denen auch Jehad Sadeq Aziz Salman zählte, in Alternativen zum Freiheitsentzug umgewandelt wurden.

Jehad Sadeq Aziz Salman und Ebrahim Ahmed Radi al-Moqdad waren am 23. Juli 2012 bei einer regierungskritischen Demonstration in Bilad al-Qadeem im Westen Manamas festgenommen worden. Sie waren damals beide noch minderjährig. Die beiden Jugendlichen wurden beinahe 48 Stunden lang ohne Zugang zu ihren Familien und Rechtsbeiständen festgehalten und ohne rechtlichen Beistand verhört. Der Prozess gegen Jehad Sadeq Aziz Salman und Ebrahim Ahmed Radi al-Moqdad sowie vier weitere (volljährige) Männer begann am 16. Oktober 2012 vor dem Hohen Strafgericht in Manama. Am 4. April 2013 wurden Jehad Sadeq Aziz Salman und Ebrahim Ahmed Radi al-Moqdad zu je zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Ihre Mitangeklagten erhielten 10-15-jährige Freiheitsstrafen. Die beiden Jugendlichen wurden unter dem bahrainischen Strafgesetzbuch sowie dem Antiterrorgesetz von 2006 verurteilt. Die Vorwürfe lauteten auf "Mordversuch an Polizisten", "Anzünden von Autoreifen auf einer Hauptstraße", "Gewaltanwendung gegen zwei Polizisten", "Brandanschlag auf ein Polizeifahrzeug", "unerlaubte Versammlung" zwecks "Begehung von Straftaten und Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" sowie "Besitz von Molotow-Cocktails". Laut einem ihrer Rechtsbeistände basierte ihre Verurteilung auf "Geständnissen", die man sie in Abwesenheit von Rechtsbeiständen und Familienmitgliedern gezwungen habe zu unterzeichnen, und die sie während des Prozesses zurücknahmen. Die Urteilssprüche wurden am 29. September 2013 vor dem Hohen Berufungsgericht für Strafsachen aufrechterhalten und später durch das Kassationsgericht bestätigt.

Über die Jahre hinweg hat Amnesty International mehrere Solidaritätsaktionen für Jehad Sadeq Aziz Salman und Ebrahim Ahmed Radi al-Moqdad organisiert. Zwar wurden die Briefe den beiden jungen Männern im Gefängnis nicht zugestellt, doch sie und ihre Familien wussten um die Aktionen.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.