Blog Aserbaidschan 20. Januar 2012

"Es fühlt sich gut an"

Wieder zu Hause: Jabbar Savalan nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis am 26. Dezember 2011.

Die erste Erfolgsmeldung ließ nicht lange auf sich warten: Nur wenige Tage nach dem Ende des Briefmarathons 2011 wurde der Aserbaidschaner Jabbar Savalan freigelassen. Weltweit hatten sich hunderttausende Menschen für ihn eingesetzt.

Annette Hartmetz (38) koordiniert seit 2003 im deutschen Sekretariat Kampagnen und Aktionen von Amnesty International in Deutschland.

 

"Es fühlt sich gut an, wieder bei meinen Freunden zu sein und mit ihnen und meiner Familie Zeit verbringen zu können". Jabbar Savalan aus Aserbaidschan konnte sein Glück kaum fassen, als er kurz nach seiner Freilassung am 26. Dezember 2011 mit Amnesty International sprach. Der 20-jährige Student war im Mai 2011 inhaftiert und zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er auf Facebook zu Protesten gegen die Regierung aufgerufen hatte.

Hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt haben sich zwischen dem 3. und 17. Dezember 2011 im Rahmen des "Amnesty-Briefmarathon" für Jabbar und andere Menschen in Gefahr mit Briefen, E-Mails, Faxen, SMS und Postkarten eingesetzt. Unter dem Motto "Shine a Light" hat Amnesty International außerdem weltweit mit Aufsehen erregenden Aktionen auf das Schicksal von Menschen in Gefahr aufmerksam gemacht. In vielen Städten auf der ganzen Welt wurden Portraits der Briefmarathon-Fälle an Hauswände projiziert. Die schönsten Eindrücke haben wir für Sie in diesem Video zusammengefasst:

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Weltweiter Einsatz: Mit aufsehenerregenden Aktionen auf allen Kontinenten warben Amnesty-Aktivisten während des Briefmarathons 2011 um Unterstützung für Menschen in Gefahr. Video bei Youtube ansehen

Die Anzahl der verschickten Appelle ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und noch nie zuvor wurden so viele Briefe verschickt wie 2011: Über 1,1 Millionen Appelle, das sind fast doppelt so viele wie im Jahr 2010 (636.000)! Rund 28.000 davon wurden aus Deutschland verschickt. Unter dem Motto "Dein Brief kann Leben retten" beteiligten sich auch dieses Mal wieder Amnesty-Gruppen aus der ganzen Bundesrepublik an der Aktion und konnten viele Menschen mobilisieren, sich mit ihrer Unterschrift für Jabbar Savalan und weitere politische Gefangene einzusetzen: Beispielsweise für Jean-Claude Roger Mbede aus Kamerun, der zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, nur weil er angeblich homosexuell ist. Oder für Fatima Hussein Badi aus dem Jemen, die in einem unfairen Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt wurde, weil sie ihren Ehemann umgebracht haben soll.

Die Erfahrungen der letzten Jahre lassen hoffen, dass der Briefmarathon und der damit verbundene Einsatz auch dieses Mal zu konkreten Verbesserungen für die Betroffenen führt – wie im Fall von Jabbar Savalan. Der Einsatz von Amnesty International für Menschen in Gefahr beschränkt sich aber nicht nur auf den Briefmarathon, sondern gehört seit der Gründung der Organisation zu einem der Schwerpunkte unserer Arbeit.

Dazu gehört aktuell auch der Fall der Iranerin Sakineh Ashtiani. Die 44-jährige Mutter von zwei Kindern wurde wegen "Ehebruch" schuldig gesprochen. Darauf steht im Iran die Todesstrafe. Jüngste Meldungen aus dem Iran lassen befürchten, dass Sakineh Ashtiani schon bald hingerichtet werden könnte.

Mahnwache gegen das Todesurteil: Schweizer Amnesty-AktivistInnen protestierten am 03.11.2010 in Bern gegen die drohende Hinrichtung der Iranerin Sakineh Ashtiani.

HelfenSie uns dabei, die Hinrichtung von Sakineh Ashtiani abzuwenden – schreiben Sie eine E-Mail an den iranischen Religionsführer Ayatollah Sayed Ali Khamenei und fordern Sie eine Umwandlung des Todesurteils! Machen Sie mit!

Denn nicht nur die Freilassung von Jabbar Savalan beweist: Gewöhnliche Menschen können außergewöhnliches bewirken. Und auch Sie können Großes bewegen.

Vielen Dank für Ihren Einsatz!

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Dieser Text wurde erstmals am 18. Januar 2012 als E-Mail-Newsletter versendet. Sie wollen auch stets auf dem Laufenden bleiben und regelmäßig über unsere Arbeit und aktuelle Aktionen informiert werden? Dann tragen Sie sich jetzt ein in den Amnesty-Newsletter!

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