Artikel Deutschland 16. Oktober 2012

7. Marler Medienpreis Menschenrechte

Preise für Produktionen von Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, Mdr, Ndr, Wdr
Marler Medienpreis

Der 7. Marler Medienpreis Menschenrechte in der Kategorie Magazin/Kurzdokumentation geht an "Weltzeit: Stadt der verschwundenen Frauen – Ciudad Juarez" (Deutschlandradio Kultur), in der Kategorie Feature an "Fiagro: Verbrannt in Polizeizelle Nr. 5 – Oury Jalloh" ( MDR, Deutschlandfunk, NDR) und in der Kategorie Hörspiel an " Bogotá Blues" (WDR).

Mit dem Preis, der heute in Marl zum ersten Mal für Radiosendungen verliehen wurde, würdigt Amnesty International Journalisten, Regisseure, Redakteur und Schauspieler, deren Arbeit dem Thema Menschenrechte auf besondere Weise gerecht wird. Die Jury aus Mitgliedern von Amnesty International wählte die Nominierten Beiträge aus den Einreichungen für die Jahre 2010 und 2011 aus, die sich anschließend einem Online-Voting stellen mussten. Der undotierte Preis wird seit 2001 alle zwei Jahre von dem Amnesty-Bezirk Ruhr-Mitte organisiert und vergeben, bisher für Fernsehsendungen.

"Schwere Themen werden auch im Radio durch den leichten Mainstream, durch flotte Unterhaltung zunehmen verdrängt. Sie verschwinden völlig oder erhalten schlechte Sendeplätze. Wir wollen mit unserem Preis zeigen, dass diese Themen wichtig sind und durchaus gehört werden." sagte Rolf Opalka, Sprecher des Amnesty-Bezirks Ruhr-Mitte, bei der Preisverleihung in Marl. Der Preis solle den Machern dieser Sendungen den Rücken stärken und sie ermutigen, auf diesem Weg weiter zu gehen.

Die Begründungen zu den Preisen im Einzelnen:

Preis in der Kategorie Magazin/Kurzdokumentation für "Weltzeit: Stadt der verschwundenen Frauen – Ciudad Juarez" (Deutschlandradio Kultur)

Autorin: Arndt Peltner, Redaktion: Angelika Windloff

"Dieser Radiobeitrag macht Ciudad Juarez nicht sicherer und er lässt auch nicht weniger Frauen verschwinden. Aber er klärt auf und schockiert. Er ist einer derjenigen kleinen Schritte, die Menschenrechtsarbeit ausmachen. Und dafür wird er hier heute mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnet"

Preis in der Kategorie Feature für "Fiagro: Verbrannt in Polizeizelle Nr. 5 – Oury Jalloh"

(MDR, Deutschlandfunk, NDR)

Autorin: Margot Overath, Regie: Nicolai von Koslowski, Redaktion: Ulf Köhler, Karin Beindorff, Ulrike Toma

"Das Feature ähnelt in seinem investigativen Aufbau und der spannenden Darstellung einem Krimi, der den Hörer in Bann zieht. Zugleich offeriert es ein beachtliches Maß an Aufklärungspotential, dem sich die Justiz bisher in gleicher Weise verweigert."

Preis in der Kategorie Hörspiel für "Bogotá Blues" (WDR)

Autorinnen: Christine Grän, Eva Karnofsky, Regie: Jörg Schlüter, Komposition: Thom Kubli, Darstellung: Sascha Icks, Susanne Pätzold Daniel Berger Peter Davor, Redaktion: Ursula Schregel

"Illegale Adoptionen sind zwar der Schwerpunkt des spannenden Hörspiels, aber darüber hinaus thematisiert es realitätsnah und authentisch zahlreiche weitere Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien: Morde, Guerillero-Kämpfe sowie den Machtmissbrauch des Paramilitärs."

Weitere Artikel